Orgontherapie: ein Licht in der Finsternis

Primäre Triebe kommen stets da heraus, wo sie sollen (bei a, b und c), sie werden sekundär, wenn sie bei d, e, f, g, h, i, j …. u, v, w, x, y, z herauskommen. Da dieser, wenn man so sagen kann, „falsche Abfluß“ immer noch eine gewisse Energieökonomie garantiert, kann man sekundäre Triebe als Selbstheilungsversuche des Organismus betrachten. Das Fatale ist nun, daß sie keine Befriedigung schenken und deshalb immer weiter ausufern. Der krankhafte Spieler, der erst aufhört, wenn er ruiniert ist, ist dafür ein Beispiel. Sekundäre Triebe geben also nur die Illusion kurativ zu sein, sind es aber nicht – im Gegenteil. Es muß darum gehen, sie einzuschränken und den Patienten beizubringen, die Angst auszuhalten, die der daraus resultierende Energiestau erzeugt. Je mehr der Patient es aushält, diese „Stauungsangst“ zu ertragen, desto mehr findet er auch den Mut durch die Barriere durchzubrechen die „a, b und c“ blockieren.

Ist aus Ausleben sekundärer Triebe stets zu unterbinden? Wie gesagt, bieten solche sekundären Triebäußerungen langfristig keine Befriedigung und bilden eine Spirale nach unten (totale Abpanzerung, Zusammenbruch oder Krebs), aber natürlich sind es partielle Energieentladungen, die zumindest kurzfristig eine gewisse Energieökonomie sichern. Es ist zwar ein Kunstfehler, den Patienten in seiner sekundären Triebäußerung zu unterstützen, aber es wäre auch verantwortungslos sie mir nichts dir nichts einzuschränken und so vielleicht einen psychotischen Zusammenbruch, einen Selbstmord oder eine „somatische Entladung“ (eine Biopathie) zu provozieren.

Das wichtigste ist aber, ihn niemals moralisch und menschlich zu verurteilen. Nur die Liebe kann heilen. Es ist nur die Frage, was man „liebt“. Reich hat das sehr gut in bezug auf die Wüste ausgedrückt: er hat sie liebengelernt, weil sie immer noch heroisch gegen den Tod ankämpft. Genauso kann man auch etwa einen einfach nur ekligen masochistischen passiven psychotischen Homosexuellen lieben, weil tief drinnen, entgegen einem Horror-Leben, doch noch irgendwie das Lebendige gegen den Tod ankämpft. Man liebt also nicht, á la relativistischem Multi-Kulti-Liberalismus, den Homosexuellen und seinen „alternativen Lebensstil“ oder sieht darin, á la manche „Reichianer“, den ersten Schub der Befreiung, sondern man liebt seine Kernfunktion und bewundert ihn, weil er weiterkämpft, da wo ich oder du bereits Selbstmord begangen hätten. Therapie bedeutet, diesen Kern zu sehen und ihn zu unterstützen und soweit wie möglich ins Leben zurückzurufen. Die Kakteen (die masochistischen und homosexuellen Perversionen) müssen dem frischen Gras weichen. Und um eine Wüste zu begrünen, begießt man nicht die Kakteen, aber man haut sie auch nicht einfach um, sondern man beschneidet sie nach und nach, um Platz für das grüne Gras zu machen, das man hegt und pflegt und nach Kräften begießt.

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7 Antworten to “Orgontherapie: ein Licht in der Finsternis”

  1. Robert (Berlin) Says:

    „Ist aus Ausleben sekundärer Triebe stets zu unterbinden?“

    Heartbreaking photo: Young girl covers her eyes as nude men walk past during Gay Pride Parade

    https://www.lifesitenews.com/blogs/heartbreaking-photo-young-girl-covers-her-eyes-as-nude-men-walk-past-during

    • claus Says:

      Großartige Beobachtung! Könnte natürlich ein Schnappschuss sein, bei dem sich das Mädchen zufällig Schweiß von der Stirn wischt. Was man merkwürdigerweise öffentlich nie fragt, ist: Warum wollen Gays besonders oft öffentlich nackt sein (FKK, Badeseen, …), obwohl es doch scheinbar nur um sexuelle Präferenzen gehe?

  2. claus Says:

    OK, die Marcusianer und Neoreichisten befreien das Sekundäre; Orgontherapie geht es um den Kern. Aber auf dem Weg zu ihm kommt man um das Sekundäre wohl nicht herum, oder? Ist ständige Verachtung ein Weg durch die sekundäre Schicht, der irgendwann mal endet?

    • Peter Nasselstein Says:

      Ich verstehe die Fragen nicht ganz, bin auch übermüdet, aber trotzdem:

      Ausnahmslos alle neurotischen („sekundären“) Strebungen sind nichts anderes als Übertreibungen gesunder („primärer“) Strebungen. Alle!

      Deshalb die Faszination der modernen Kunst und allgemein Kultur mit dem Perversen und Abartigen. Es handelt sich um einen fehlgeleiteten Befreiungsversuch. Dazu gehören auch Marcuse und die diversen abartigen „Körpertherapien“.

      Kommt man in Kontakt mit den besagten Übertreibungen, kommen Gefühle von Ekel, Haß und vor allem Frustration auf, aber nie Verachtung. Verachtung richtet sich IMMER auf das, was eigentlich erreicht werden soll; auf die Genitaliät.

      • claus Says:

        Die jeweilige inhaltliche Bestimmung von Verachtung und Hass scheint mir unklar zu sein. Als ich jmd. sagte, ich sei zurzeit voller Hass auf bestimmte Milieus u. dgl., wurde mir entgegnet, es handele sich wohl eher um Verachtung. Keine Ahnung, vielleicht ist das wirklich Wortklauberei, jedenfalls müsste man jedesmal eine Erklärung vorausschicken.

      • Peter Nasselstein Says:

        Bei Verachtung fließt die Energie weg vom Genital ins Gehirn („hochnäsig“), bei Haß ist es umgekehrt („ich vergesse mich gleich“).

        Haß

  3. Peter Nasselstein Says:

    Therapie bei Morton Herskowitz:

    http://www.orgonomicscience.org/recent-tribute-morton-herskowitz-d-o/

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